张学雅 Zhang Xueya (18. Jhd.)
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满江红•春景 |
Man Jiang Hong: Frühlingsszene |
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高阁烟笼, |
Der hohe Pavillon ist in Dunst gehüllt |
旭光初照垂杨院。 |
Die ersten Sonnenstrahlen scheinen auf die Trauerweiden im Hof |
粉蝶黄蜂花下度, |
Zartfarbene Schmetterlinge und gelbe Bienen durchstreifen die Blumen |
韶光堪玩。 |
In der schönen Frühlingszeit können sie sich vergnügen |
乳燕飞时莺又老, |
Wenn die jungen Schwalben fliegen, altern die Pirole |
芳菲无限肠空断。 |
In diesem grenzenlosen Blumenduft ist es sinnlos, ein gebrochenes Herz zu haben |
红笺书、 |
Auf rotem Briefpapier |
恨小字题愁, |
Schreibe ich in bedauerlich kleinen Zeichen von meinem Kummer |
挥檀翰。 |
Mit meinem Pinsel aus Sandelholz |
纱窗静, |
Der Gazevorhang am Fenster ist still |
写为伴。 |
Mein Gedicht leistet mir Gesellschaft |
栏杆外, |
Jenseits der Balustrade |
红尘乱。 |
Ist das Chaos der irdischen Welt |
正池塘草长, |
Am Teich wächst das Gras |
烟波平岸。 |
Dunst und Wellen sind auf gleicher Höhe mit dem Ufer |
闲坐兰闺垂绣幕, |
Ich sitze in Muße in meinem Zimmer, der bestickte Vorhang ist heruntergelassen |
隔墙唯听幽禽唤。 |
Jenseits der Mauer höre ich nur die Schreie von Vögeln, die ich nicht sehen kann |
说十分春色九分消, |
Es heißt, von zehn Teilen Frühlingsstimmung seien neun Teile verschwunden |
增长叹。 |
Was mich noch tiefer seufzen lässt |